Finanziell unterstützt durch
die Europäische Union
Europäisches Verbraucherzentrum Italien Büro Bozen
  zurück

18.12.2025

Weihnachten 2025 — Digitale Geschenke und Online-Shopping Die Tipps des Europäischen Verbraucherzentrums (EVZ) Italien für junge Leute (aber natürlich auch für alle anderen!)

 
Die Feiertage stehen vor der Tür – und mit ihnen der Wunsch, sich selbst oder unseren Lieben, oftmals auch in letzter Minute, smarte Geschenke zu machen: Streaming-Abos, Käufe über Social Media oder auf online Plattformen außerhalb der EU, auch mit Ratenzahlung. Gerade für jüngere Verbraucherinnen und Verbraucher – die oft schnell und mobil einkaufen – besteht das Risiko, in vermeidbare Fallen zu tappen. Hier einige praktische Tipps für einen überlegten Weihnachtseinkauf ohne unangenehme Überraschungen.

Ein Abo oder eine digitale Dienstleistung verschenken (z. B. Streaming): Was ist wichtig?

Digitale Abonnements sind beliebte Geschenke, bergen aber auch Tücken: Probezeiträume, die automatisch in ein kostenpflichtiges Abo übergehen, unklare Bedingungen oder Klauseln, die mit einem Klick akzeptiert werden. Bevor ihr euch für ein solches Geschenk entscheidet, prüft die Dauer, Verlängerungsbedingungen und Rücktritts- und Kündigungsmöglichkeiten; notiert euch das Ende der Probezeit und, solltet Ihr trotzdem befürchten, die Fristen zu versäumen, kündigt am besten sofort, wobei ihr das Recht behaltet, den Dienst bis zum Ende der Laufzeit zu nutzen. Was automatische Verlängerungen nach der Testphase betrifft, so muss euch der Anbieter laut Art. 65-bis des italienischen Verbraucherkodex (Codice del Consumo) mindestens 30 Tage vor einer automatischen Verlängerung benachrichtigen. Geschieht das nicht, könnt ihr ohne Kosten bis zur nächsten Kündigungsfrist kostenlos kündigen.

Mit „Buy Now, Pay Later“ (BNPL) bezahlen: Risiken und best practices

Zu Weihnachten stehen oft viele Geschenke an und das Budget ist begrenzt. „Buy Now, Pay Later“ kann dann praktisch wirken (in mehreren Raten zahlen, oft ohne Zinsen). Trotzdem ist Vorsicht geboten. Man verliert leicht den Überblick und häuft mehrere Zahlungsverpflichtungen an: Deshalb ist es ratsam, vor jedem Kauf gut nachzudenken, um Überschuldung zu vermeiden. Auch wenn keine Kosten oder Zinsen anfallen, können bei verspäteter Zahlung Gebühren oder Strafzahlungen anfallen. Und sollte es beim Kauf zu Problemen kommen, kann unter Umständen der zusätzliche BNPL-Dienstleister, der zwischen euch und den Händler tritt, die Abwicklung der Reklamation erschweren. Prüft daher vor Nutzung der BNPL-Zahlung Ihr Budget genau, lest die AGB durch und beachtet die Fälligkeiten. Nutzt bekannte Plattformen und notiert alle Zahlungstermine. Garantie- und Rücktrittsrechte bleiben bestehen, aber denkt daran, bei Reklamationen auch die BNPL-Plattform zu informieren, um Missverständnisse oder ungewollte Abbuchungen zu vermeiden.

Einkäufe über Social Media oder Marktplätze außerhalb der EU: Höchste Vorsicht

Direkt über Posts oder Reels in sozialen Medien zu kaufen oder bei online Plattformen mit Verkäufern außerhalb der EU zu bestellen, kann praktisch oder günstig erscheinen, birgt aber erhebliche Risiken: Oft ist nicht klar, wer der Verkäufer ist. Waren können aus Drittstaaten kommen – mit langen Lieferzeiten, möglichen Zollkosten und schwächeren Sicherheitsstandards. Außerdem kann sich die Durchsetzung der Verbraucherrechte als komplizierter erweisen. Für Weihnachtsgeschenke gilt daher: Herkunft des Produkts prüfen, Händler mit Sitz in der EU bevorzugen, Preise mit der offiziellen Markenwebseite vergleichen und alle Kaufnachweise aufbewahren. Vermeiden Sie Impulskäufe (Social Media verleitet stark dazu) und achten Sie auf Sicherheit und Nachhaltigkeit der Produkte – besonders bei Spielwaren und Elektronik.

Die bewährten Ratschläge gelten auch an Weihnachten

Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, gelten natürlich auch um Weihnachten die allgemeinen Empfehlungen.
Kauft möglichst auf bekannten oder offiziellen Webseiten und misstraut ungeprüften Werbelinks – besonders in sozialen Netzwerken. Prüft Kontaktdaten sowie die Identität des Verkäufers, sucht unabhängige Bewertungen, bevorzugt auf jeden Fall sichere Zahlungsmethoden (wie z.B. Kreditkarte) und vermeidet solche, die es nicht sind wie z. B. Banküberweisungen, im Besonderen Sofortüberweisungen, oder Zahlungen per Nachnahme. Bewahrt alle Kaufbelege (E-Mails, Screenshots, Quittungen) auf – sie sind im Reklamationsfall und für Verfahren wie Chargeback unerlässlich.

Bei Problemen ist das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Italien für Sie da!
Wir bieten kostenlose Unterstützung bei Streitigkeiten mit ausländischen Anbietern mit Sitz in der EU, Island, Norwegen und dem Vereinigten Königreich. Kontaktieren Sie uns: telefonisch unter 0471 980939 oder per E-Mail an info@euroconsumatori.org.

Bei Schwierigkeiten mit Online-Käufen gibt es auch die Möglichkeit, ein Schlichtungsverfahren über das von der Verbraucherzentrale (VZS) eingerichtete Schlichtungsorgan Onlineschlichter.it einzuleiten. Melden Sie sich einfach auf dem Portal www.onlineschlichter.it an, um Zugang zu dem kostenlosen außergerichtlichen Schlichtungsverfahren für Verbraucherstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Online-Verkauf von Waren und Dienstleistungen zu erhalten.


Bozen, 18. Dezember 2025
Presse-Information

 

  zurück