Finanziell unterstützt durch
die Europäische Union
Europäisches Verbraucherzentrum Italien Büro Bozen
  zurück

26.06.2014

Roaming wird innerhalb der EU wiedermals günstiger. Vorsicht ist geboten, wenn das Urlaubsziel außerhalb der EU liegt!

 
Der 1. Juli 2014 ist letztmalig Stichtag für die von der EU verordneten jährlichen Senkungen der Roaminggebühren. Als nächster Schritt wird für voraussichtlich Weihnachten 2015 die vollkommene Abschaffung des Roamings in der EU und die Realisierung des Binnenmarktes im Bereich Telekomunikation anvisiert.
Ab 1. Juli wird telefonieren, SMSen und mobiles Surfen mit dem eigenen Handy im EU-Ausland (nicht aber außerhalb der EU!) aber nochmals billiger. Bei einem ausgehenden Anruf darf der Höchstpreis 19 Cent/Minute plus MwSt. betragen, während ein eingehender Anruf nur noch 5 Cent/Minute plus MwSt. kosten darf. Pro versendetes SMS darf man im Roaming nur mehr 6 Cent plus MwSt. Zahlen, SMS empfangen muss hingegen gratis sein.

Immer mehr Verbraucher sind dank ihrer Smartphones ständig online. Der Preis, der im EU-Auland je heruntergeladenem Megabyte (MB) bezahlt wird, darf nun nicht mehr als 20 Cent plus MwSt. ausmachen (verrechnet wird allerdings pro KB).

Als Sicherheitsnetz gegen exorbitante Rechnungen für Vielsurfer gilt beim Datenroaming eine Obergrenze von 50 EUR plus MwSt, wobei der Verbraucher auch eine andere Obergrenze wählen kann. Sobald die Kosten 80% des gewählten Betrags erreicht haben, erhält er vom Mobiltelefonanbieter eine Warnmeldung. Wenn die Obergrenze erreicht wurde, muss der Anbieter die Internetverbindung unterbrechen, sofern der Nutzer nicht ausdrücklich erklärt, dass er die Nutzung fortsetzen möchte. Es gilt hier jedoch, das Internet mit Bedacht zu nutzen, denn wer ständig hochauflösende Fotos hin und herschickt, Internetradio hört oder gar Videos ansieht oder verschickt, wird die Obergrenze bald erreicht haben.

Diese Obergrenze gilt übrigens auch für das mobile Surfen außerhalb der EU; aber Achtung, es gibt ein Schlupfloch für Mobilfunkanbieter: wenn es aus technischen Gründen nicht möglich ist, die Roaminginformationen flächendeckend zu erfassen, kommt der Kostenairbag nicht zur Anwendung, aber wenigstens muss der Verbraucher mittels SMS bei der Ankunft im jeweiligen Land gewarnt werden.

Liegt das Urlaubsziel außerhalb der EU, z.B. in Ägypen, in der Türkei oder Tunesien, kann also telefonieren und mobiles surfen mit der eigenen SIM-Karte sehr teuer werden. Es empfiehlt sich, sich beim eigenen Telefonanbieter nach etwaigen Angeboten zu erkundigen, oder sich schon vorab zu erkundigen, wieviel es kosten würde eine aufladbare Simkarte im Urlaubsland zu kaufen und zu nutzen. Als Alternative kann das eventuell vom Hotel angebotene WLAN Netz dienen. Am Billigsten kommt aber derjenige davon, der im Urlaub so richtig abschaltet! Auch das Smartphone!
 

  zurück