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die Europäische Union
Europäisches Verbraucherzentrum Italien Büro Bozen
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10.11.2016

Blind Dates...online

 
Möglicherweise haben sich die Online-Partnervermittlungsseiten vom Lied „You sexy thing“ von Hot Chocolate inspirieren lassen, in welchem es um eine zufällige Begegnung geht, die das Leben einer Person auf den Kopf stellen kann, denn genau dies beabsichtigen sie:
Das Zusammentreffen von zwei Menschen zu ermöglichen, die sich normalerweise nie getroffen hätten. Jedoch gibt es Fallen, kleine und große, wie etwa falsche Profile…

Einem Verbraucher fielen die verführerischen Worte von B5231 auf: „Bezaubernd ist der Blick deiner Augen und ich kann mir vorstellen, dass du auch eine angenehme Stimme hast… Ich möchte dich besser kennenlernen.“ B5231 postete ein Foto von sich auf ihrem Profil und dazu folgende Beschreibung: Frau, Ärztin, braune Haare, blaue Augen, spontan und leidenschaftlich. Der Beraterin des Europäischen Verbraucherzentrums (EVZ) wiederholte der Verbraucher am Telefon immer wieder, dass ihn B5231 so verstand wie keine andere Frau zuvor, weil er mit ihr über alles reden konnte und sie sich auch bei einem zweideutigen Kommentar nicht zurückzog!
Leider wird der Verbraucher B5231 nie persönlich kennenlernen, da sich hinter diesem Profil ein sogenannter IKM-Schreiber versteckt, wobei das Akronym IKM für Internet-Kontaktmarkt steht. Diese Schreiber verfolgen das Ziel, dass die Verbraucher in zahlungspflichtigen Chatrooms bleiben, damit diese noch mehr Geld ausgeben, um sich mit ihrem „idealen“ Profil zu unterhalten. Um dies zu erreichen, braucht es eine Geschichte: Zu diesem Zweck erfinden die IKM-Schreiber falsche Profile und posten Fotos von attraktiven Personen, die im Internet zirkulieren. Anschließend kontaktieren sie jene Verbraucher, die bereit sind, für das Chatten und Flirten in Chatrooms zu bezahlen.
Dabei handelt es sich um Fallen, die nicht leicht zu erkennen sind. Trotzdem können Sie einige Maßnahmen treffen, die Sie vor Fallen schützen können:
- Achten Sie auf die allgemeinen Vertragsbedingungen der Partnervermittlungsseiten: Dort finden Sie das Akronym IKM zwar nicht ausdrücklich erwähnt; trotzdem könnte auf der Seite angegeben sein, dass sie sich Kontrolleuren oder Animateuren bedient, die sich, unter der Nutzung von verschiedenen Identitäten, mit den Verbrauchern in Chatrooms unterhalten können;
- benutzen Sie Google Images oder www.tineye.com, um zu kontrollieren, ob das gepostete Foto bereits anderswo im Internet oder in sozialen Netzwerken verwendet wurde;
- wissen, mit wem man chattet: Wenn Sie sein oder ihr Profil online noch nie gesehen haben, suchen Sie im Internet, ob bereits andere Personen mit diesem Profil in Kontakt waren.

Zusätzlich zu den zuvor genannten Maßnahmen gibt es noch ein weiteres Detail, das Sie nicht außer Acht lassen sollten: Wenn sich hinter einem Profil ein IKM-Schreiber verbirgt, so wird dieser den Vorschlag des Verbrauchers, über günstigere Kommunikationssysteme weiter zu chatten oder zu flirten, wie z. B. mittels E-Mails oder Instant-Messaging-Systemen, immer ablehnen.

Weitere Informationen erteilt das Europäische Verbraucherzentrum in Bozen unter 0471/980939 sowie unter info@euroconsumatori.org. Informationen finden Sie auch in unserem Infoblatt über Online-Partnervermittlungsseiten.


Bozen, 10.11.2016
Presse-Information

 

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